Mit dem „Max-Oscar-Arnold-Kunstpreis“ erinnert die Stadt Neustadt bei Coburg an ihren Ehrenbürger, den Unternehmer und Politiker Max Oscar Arnold. Er war zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine der bedeutendsten Persönlichkeiten des Coburger Landes.
Max Oscar Arnold wurde am 29. März 1854 in Neustadt als Sohn des Damenschneidermeisters Karl Arnold und dessen Frau Berta geboren. Er lernte das Schneiderhandwerk im Betrieb seiner Eltern, gleichzeitig erhielt er Zeichen- und Modellierunterricht in der Neustädter Industrie- und Gewerbeschule.
Unmittelbar nach der Heirat seiner Frau Emilie Dorn im Dezember 1878 gründete Max Oscar Arnold ein eigenes Unternehmen, das zunächst Puppenkleidung, ab 1884 auch Puppen herstellte und das rasch expandierte. Die hochwertigen Erzeugnisse wurden vor allem in die USA exportiert. In den beiden Jahrzehnten vor dem Ersten Weltkrieg zählte seine Firma mit bis zu 1000 Beschäftigten zu den wichtigsten Arbeitgebern in Neustadt.
Während des Krieges stellte sein Unternehmen Rüstungsgüter her. Da es der Puppenindustrie nach dem verlorenen Krieg an Absatzmöglichkeiten fehlte, stellte Arnold die Produktion auf Möbel und technische Porzellane um. Hohe Verluste und ein Großbrand zwangen ihn 1928 zur Schließung seiner Firma.
Seit 1884 gehörte Max Oscar als Freisinniger dem Landtag von Coburg an, dessen Präsident er 1904 wurde. Zwischen 1914 und 1918 vertrat er das Herzogtum Coburg im Deutschen Reichstag. 1919 zählte er zu den entschiedenen Befürwortern eines Anschlusses des Freistaates Coburg an Bayern. Dem Bayerischen Landtag gehörte er von 1920 bis 1924 an.
Besondere Verdienste erwarb sich Max Oscar Arnold als Politiker um den Bau der Steinachtalbahn und des Landkrankenhauses Coburg. Auch gehörte er zu den Initiatoren der Restaurierung der Veste Coburg. Seine Heimatstadt Neustadt ernannte ihn 1909 zu ihrem Ehrenbürger.
Arnold und seine Frau hatten sieben Söhne und zwei Töchter, darunter Karl Arnold, Zeichner der Zeitschrift „Simplicissmus“. Max Oscar Arnold starb am 27. Januar 1938.